Fachtag Autismus
Aus
Anlass
seines
20-jährigen
Bestehens
veranstaltete
der
Landesverband
Brandenburg,
Autismus
Deutschland
e.
V.,
am
1.
März
2014
in
den
Samariteranstalten
in
Fürstenwalde
einen
Fachvortrag
zum
Thema
„Autismus
–
eine
affektive
Kontaktstörung“.
Die
Referentin
Frau
Prof.
Schumacher,
Musiktherapeutin
und
Dozentin
an
der
Universität
der
Künste,
eröffnet
ihren
Vortrag
mit
einer
Rückbesinnung
auf
die
Erstbeschreibung
des
Autismus
von
Leo
Kanner.
Dieses
„Affektive“
im
Störungsbild
Autismus
zieht
sich
wie
ein
roter
Faden
durch
ihren
gut
strukturierten
Vortrag.
Sie
betont
die
Gemeinsamkeiten
in
den
Beschreibungen
der
autistischen
Kinder
von
Leo
Kanner
und
Hans
Asperger,
den
sie
persönlich
noch
kennengelernt
hatte,
und
hebt
sich
damit
von
den
üblichen
Abgrenzungsbemühungen
ab.
Ihrer
Aussage,
dass
Autismus
schon
sehr
früh
bei
einem
kleinen
Kind
deutliche
Anzeichen
auf
die
Störung
hervorbringt,
kann
ich
mich
als
Mutter
eines
autistischen
Kindes
voll
und
ganz
anschließen.
Eine
Empfehlung
von
Frau
Reinke,
Vorsitzende
des
Landesverbandes
Brandenburg,
ließ
mich
zu
dieser
Veranstaltung
nach
Fürstenwalde
kommen,
was
ich
nicht
bereut
habe.
Die
Referentin
zeigt
auf,
wie
wichtig
Akzeptanz,
Zuhören,
Zuschauen
und
Miteinander
ohne
Forderungen
am
Beginn
einer
Musiktherapie
sind,
was
sich
aber
auf
jede
andere
Therapieform
und
sogar
auf
jedes
Miteinander
mit
einem
Menschen
mit
Autismus
übertragen
lässt.
Frau
Prof.
Schumacher
bringt
gleichzeitig
ihre
souveräne
Professionalität
und
eine
tiefe
Zuneigung
zu
ihren
Patienten
sowie
eine
wohltuende
Wärme
zum
Ausdruck.
Anhand
von
gut
gewählten
Videobeispielen
aus
der
eigenen
langjährigen
Praxis
demonstriert
die
Referentin
sehr
anschaulich,
was
Musiktherapie
bewirken
kann,
zeigt
aber
auch
deren
Grenzen
und
die
notwendigen
zeitlichen
Rahmenbedingungen
für
eine
gelingende
Therapie
auf.
In
einem
Videoausschnitt
tanzt
die
Therapeutin
mit
einem
Kind,
welches
Körperkontakt
zulässt,
Blickkontakt
jedoch
konsequent
vermeidet.
Dieser
Ausschnitt
ist
relativ
lang,
aber
die
Zuschauer
erleben
mit,
wie
sich
das
Kind
auf
den
Armen
der
Therapeutin
entspannt,
und
als
Teilnehmer
habe
ich
das
Gefühl,
dass
proportional
dazu
auch
die
Anspannung
im
Saal
abnimmt.
Den
krönenden
Abschluss
dieses
kleinen
Filmes
bildet
ein
kurzer
Blickkontakt
zwischen
dem
Kind
und
der
Therapeutin,
was
die
gesamte
Zuhörerschaft
mit
einem
synchron
geäußerten
Staunen
quittiert.
Selten
hat
mich
ein
Vortrag
emotional
so
sehr
bewegt.
Einen
wunderbar
passenden
Rahmen
für
den
Vortrag
bilden
zwei
auf
der
Harfe
gespielte
Musikstücke,
die
Ursa
Stein,
eine
Schülerin
von
Frau
Prof.
Schumacher,
dem
Publikum darbietet.
Die
Teilnehmer
verlassen
den
fachlich
fundierten
Vortrag
mit
dem
unglaublich
guten
Gefühl,
dass
man
bei
jedem
Menschen
mit
Autismus,
egal
wie
schwerwiegend
seine
Beeinträchtigung
ist,
mit
der
geeigneten
Förderung,
in
diesem
Fall
eine
professionelle
Musiktherapie,
etwas
erreichen kann.
© Inez Maus 2014–2024